Verteidigungskompetenzen aus Schaffhausen

Die Kantonale Offiziersgesellschaft zelebrierte die heilige Barbara traditionell, wenn auch etwas verspätet. Auch dieses Jahr stand mit der SIG ein lokal verankertes Unternehmen im Zentrum – und natürlich die Pflege der Kameradschaft.

Lange hielt der Trend an, grundlegende Kompetenzen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit auch ausserhalb der Schweiz zu suchen. Erst die jüngere Geschichte lenkte den Fokus erneut auf hiesige Produkte und die Lieferfähigkeiten im Allgemeinen sowie die Lieferkapazitäten auch hinsichtlich des zeitlichen Aspektes. Hier hat Schaffhausen mit der heutigen SIG SAUER schon beim noch aktuellen Sturmgewehr (Stgw 90) und dem Vorgängermodell Stgw 57, aber auch bei der in der Armee weit verbreiteten Pistole (Pist 75) eine tragende Rolle gespielt. Die gemeinsame Geschichte der Schweizer Armee und der SIG geht eigentlich sogar noch weiter zurück. Obschon der Unternehmensbereich der Waffen mittlerweile zur deutschen L&O Holding gehört, fliesst noch viel Schaffhauser Präzision durch das in Neuhausen ansässige Unternehmen. Davon hat sich die KOG Schaffhausen im Rahmen der Barbara Soirée selbst ein Bild gemacht.

Insights und Testschiessen

Für einmal fand der traditionelle Gedenkanlass der heiligen Barbara, unter anderem die Schutzpatronin der Artilleristen und Mineure, nicht am 4. Dezember, sondern aus organisatorischen Gründen etwas später am 12. Dezember statt. Dafür lockte ein selten möglicher Einblick in die Hallen der SIG SAUER – und sogar ein Testschiessen – eine wohl selten erreichte Anzahl Schaffhauser Offiziere an. Insgesamt 23 Gäste folgten den interessanten Ausführungen und staunten nicht schlecht über die Zusicherung, dass über 90% der Wertschöpfung von SIG SAUER Waffen in der Schweiz anzusiedeln sei. Sogar der langjährige CEO, Pasquale Caputi, begrüsste die Gäste der KOG Schaffhausen persönlich. Auf die vielen und zum Teil sehr spezifischen Fragen der Offiziere hatten die kompetenten Mitarbeiter stets die passende Antwort bereit. Das Highlight jedoch war sicherlich das Probeschiessen. Dabei stand die für viele gewohnte P220 (Pist 75) zur Verfügung sowie ein neueres Modell mit Rotpunktvisier. Während das Schussbild mit der P220 gelinde gesagt sehr divers ausfiel, war das Trefferbild beim neueren Modell sichtlich konstanter – über alle Schützinnen und Schützen hinweg. Gerüchten zufolge hatten die Schaffhauser Offiziere an diesem Abend möglicherweise mit der zukünftigen Dienstpistole der Schweizer Armee geschossen. Denn ein ähnliches Modell, so wird gesagt, werde bei der Armasuisse in die Evaluation gegeben.

Kameradschaft als wichtige Stütze

Beeindruckend waren die unterirdischen Testanlagen generell, in welchen die Waffen auch unter sehr schwierigen Bedingungen getestet werden. Dabei können in den Testanlagen nicht nur Gewehre und Pistolen auf ihre Tauglichkeit untersucht werden. Gleichzeitig wurde von den Mitarbeitern der SIG SAUER               viel Wissenswertes über die Herstellung von Waffen und deren Spezifitäten vermittelt. Ein Nagel dabei war sicherlich die Wichtigkeit der Qualität der Munition.
Nach dem abschliessenden Begutachten des sehr ansehnlichen Angebots und dem Klären der letzten, drängendsten Fragen stand der gemütliche Teil der Soirée an. Wie von Präsident, Major i Gst Philipp Zumbühl, in seiner kleinen Ansprache angetönt, lege die KOG Schaffhausen grossen Wert auf die Kameradschaft und den gegenseitigen Austausch. Diese Möglichkeit nutzten die Mitglieder ausgiebig, ganz im Sinne der Pflege der Kameradschaft.